1. Ihre beruflichen Situationen ? Nach einer Banklehre bei der Deutschen Bank in Frankfurt am Main legte ich als Externer die Abiturprüfung ab und war von 1994 bis 1979 an der Universität Freiburg im Breisgau eingeschrieben. Nach 14 Tagen war ich bereits im AStA als Finanzreferent für drei Jahre bezahlt tätig, daneben u.a. Studentenparlamentspräsident und Senator. Das Examen in Volkswirtschaft ging ich versuchsweise ohne grosse Vorbereitung an - und bestand zur eigenen Überraschung. Die beruflich entscheidenden Dinge aber: Gruppen führen, Strippen ziehen, mit Rektoren, Ministern, Chaoten und Kommunisten verhandeln, Medienarbeit professionalisieren,.... habe ich durch meine politischen Aktivitäten (nebenher damals noch in der FDP bis zum Bundesparteitag) gelernt. Metaplan GmbH in Quickborn suchte dann Ende 1979 neue Berater und Moderatoren - ich begann dort mein Moderations-Handwerkszeug von der Pike auf zu lernen und 15 Jahre lang in Projekten der Unternehmensentwicklung und des Gruppen-Marketing professionell einzusetzen. Seit 1994 bin ich freiberuflicher Organisationsentwickler und Führungstrainer. 2. Wie sieht Ihr Arbeitsplatz aus ? "Reduce to the Max" ist meine Devise: Laptop / Communicator und Fax / Drucker genügen mir daher vollständig. Dafür habe ich einen freien Blick auf den Hinterwaldkopf-Gipfel im Schwarzwald nahe Kirchzarten. 3. Haben Sie ein berufliches Vorbild ? Eberhard Schnelle, den Gründer und "Spiritus rector" von Metaplan: Immer auf der Suche nach Herausforderungen und Anregungen im Bereich der Gruppen-Kommunikation bis hin zum Unternehmenstheater. Seine Devise: "Die eigene Entwicklung muss uns der Kunde bezahlen" dient mir als dabei als Orientierung. 4. Ihr hervorstechendster Charakterzug ? "Alles, was ich über Moral und Verantwortung weiss, habe ich vom Fussball". Diese Aussage des Schriftstellers Albert Camus - der übrigens auch professioneller Torwart in Algier und Montpellier war - beschreibt ganz gut meine eigene Einschätzung. 5. Das Schönste, dass Ihnen im Berufsleben widerfahren ist ? Wenn ich z.B. sehe, dass tschechische Industriemeister schon nach zwei Tagen Moderatorentraining tatsächlich Kaizen-Gruppen in Ihrem Werk selbständig leiten. Oder dass z.B. Mitarbeiterinnen des Ritz-Carlton-Hotels der Wolfsburger Autostadt professionell Unternehmens-Theater in Szene setzen. 6. Welche Tätigkeiten delegieren Sie am liebsten ? Bis hin zur elektronischen monatlichen Umsatzsteuer-Erklärung mache ich alles gerne selbst. Da neben meiner direkt-wertschöpfenden Tätigkeit als Moderator und Trainer kaum mehr verwalterisches anfällt (s.o. "Reduce to the Max"), habe ich auch kaum etwas zu delegieren. 7. Woran arbeiten Sie gerade ? An einer Fortbildungsreihe "Systemische Personalentwicklung" zusammen mit Ralph Schlieper-Damrich und Inge Glatz. An einem Positionspapier zur Bürgerversicherung als Vorstandsmitglied von "UnternehmensGrün", einem ökologischen Unternehmerverband, den ich vor 12 Jahren mitgegründet habe. An einer Datenbank zum Thema "Weltvertrag" via Extranet als Kuratoriumsmitglied der "Stiftung Weltvertrag - Global Contract Foundation", die ich vor zwei Jahren auch mitgegründet habe. 8. Was macht Ihnen in Ihrem Beruf am meisten Spass ? Die Abwechslung der Branchen, der Menschen und der Orte. Und dass ich niemanden etwas fragen oder um etwas bitten muss. 9. Haben Sie ein Motto ? "Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann": Dieses Apercú des Dadaisten Francis Picabia sollte Haltung jedes guten Moderators sein. Daneben gilt für mich persönlich noch: "Liberal sein heisst: Schwierig leben". 10. Welchen Auftrag würden Sie niemals annehmen ? Ich musste noch nie einen Auftrag ablehnen. Vielleicht auch, weil mögliche Interessenten beim Erstkontakt schon gemerkt haben, dass ich nicht nur ein ökologisch-nachhaltiges Wertegerüst habe, sondern auch darauf aus bin, Erkenntnisprozesse in den Köpfen der Menschen auszulösen. 11. Welche Veranstaltung verpassen Sie nur im grössten Notfall ? Das wöchentliche Fussball-Spielen mit meinen "Grünen Elefanten" seit 24 Jahren immer freitags um 16.30 Uhr an der Schwarzwaldstrasse - gleich neben dem Stadion des SC Freiburg. Und seit 11 Jahren die Heimspiele des SC Freiburg (Südtribüne Block L, Reihe 2, Platz 40) unter dem Dach der von mir mitfinanzierten ersten Regio-Solarstromanlage in Deutschland. 12. Ihr beruflicher Traum ? Da ich schon bei Metaplan die 3-Tage-Woche (durchschnittlich) realisiert habe, hoffe ich aktiv sein zu können, bis ich 80 Jahre bin. 13. Welche Entwicklung im Bereich der Weiterbildung halten Sie für die bedeutendste ? Die Globalisierung der Mentalitäten. 14. Das Ihrer Meinung nach beste Fachbuch aus dem Bereich Management ? Ken Blanchard "Kursbuch Selbstverantwortung", Georg Bernard Shaw "Pygmalion". drescher@umd.de www.umd.de www.moderation.de
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